1. Bei kleinen traumatischen Defekten < 1,5 cm² und bei großen degenerativen Defekten (Arthrose) kommt die sog. Abrasion bzw. Mikrofrakturierung als knochenmarkstimulierendes Verfahren zum Einsatz.
2. Bei umschriebenen Defekten kann eine Knorpel-Knochen- Transplantation vom gleichen Knie zur Defektdeckung erfolgen (OCT). Dieser technisch sehr anspruchsvolle Eingriff wird vollarthroskopisch durchgeführt.
3. Bei großen Defekten kann ein zweizeitiges Vorgehen sinnvoll sein. In einem ersten Eingriff werden eigene Knorpelzellen entnommen, welche 3 Wochen im Labor vermehrt werden. In einer zweiten Operation können diese Zellen (ACT) dann in den Defekt eingebracht werden.
Mikrofrakturierung
Diese Technik ist vollarthroskopisch durchführbar. Insbesondere kleinere traumatische Knorpelschäden unter 2 cm² können mit der microfracture Technik behandelt werden. Das Verfahren ist aber auch als Abrasionschondroplastik bei größeren tiefen Knorpeldefekten und Arthrose anwendbar. Durch das Einbluten aus dem Knochenmark kann sich eine neue Knorpelschicht bilden (Ersatzfaserknorpel). Wichtig ist dabei, dass stabile Bandverhältnisse und eine physiologische Beinachse vorliegt.
Knorpel-Knochentransplantation (OCT)
Die Knorpel-Knochentransplantation kommt bei umschriebenen Knorpelschäden zum Einsatz. Hierfür wird arthroskopisch aus einem wenig belasteten Kniegelenksbereich ein Knorpel-Knochen Dübel entnommen und in den Defekt eingestösselt.
Hierdurch wird eine Auffüllung mit eigenem Knorpelgewebe erreicht und auch knöcherne Defekte, wie sie oftmals bei der Osteochondrosis dissecans auftreten, können so gut mitbehoben werden.
Nach 4 Wochen kann bereits wieder Vollbelastung erfolgen.
Die klinischen Ergebnisse unserer Kontrollstudie sind insbesondere bei tiefen knöchernen Defekten bei Osteochondrosis dissecans sehr gut.
Das Verfahren ist für Defekte größer als 4cm² oder für großflächige Arthrose nicht geeignet.
Autologe Chondrozyten-Transplantation (ACT)
Bei der Chondrozytentransplantation werden zunächst in einem arthroskopischen Eingriff Knorpelzellen entnommen, die anschließend im Labor angezüchtet werden.
Als Trägersubstanz dient eine Matrix aus Kollagen. Nach 3 Wochen wird diese Trägersubstanz dann in den Defekt aufgebracht und fixiert.
Dies erfordert normalerweise eine Eröffnung des Kniegelenkes. Mittlerweile besteht die Möglichkeit auch den zweiten Eingriff vollarthroskopisch durchzuführen.
Nach der Operation ist eine Teilbelastung von 8 Wochen notwendig.
In dieser Zeit erfolgt eine konsequente Nachbehandlung mittels einer passiven Bewegungsschiene um das Einheilen der eingebrachten Matrix zu verbessern.
Diese Technik wird vor allem bei Patienten angewandt, die einen größeren Knorpeldefekt von > 4 cm² aufweisen – dieses Vorgehen ist bei generalisierter Arthrose nicht geeignet.
Die Kosten der ACT werden von den gesetzlichen Krankenkassen vollständig übernommen.
Nach einer Knorpelreparation (ACT, Mikrofrakturierung) beträgt die Dauer der Entlastung bis zu 8 Wochen. Nach OCT kann bereits nach 4 Wochen wieder zur Vollbelastung übergegangen werden.
Während dieser Zeit darf das Bein jedoch bereits frei bewegt werden. Hiermit ist bereits nach kurzer Zeit ein physiologisches Gangbild an Gehstützen möglich.